Galka, Selina; selina.galka@uni-graz.at
Im Rahmen einer Denkmäleredition oder -ausgabe werden Texte oder Werke zusammengefasst, denen historische Bedeutsamkeit zugeschrieben wird. Man orientiert sich dabei also an der Qualität und dem Einfluss der Texte oder Werke und bestimmt einen thematisch geschlossenen Bereich.
Die Denkmäleredition spielt vor allem im Bereich der Musikedition eine bedeutende Rolle. Denkmälerausgaben folgen denselben Standards und Ansprüchen wie beispielsweise Gesamtausgaben oder historisch-kritische Ausgaben; das bedeutet, die Quellen werden verzeichnet und diskutiert, es werden Editionsrichtlinien vorgegeben und ein kritischer Apparat eingerichtet. In der Regel gibt es auch einen einführenden Text zum historischen Umfeld. (Horn 2015, S. 704)
Die ersten Denkmälerausgaben finden sich um 1800 im Bereich der Musik. Im 20. Jahrhundert ist die ‘nationale’ Denkmälerausgabe eine wichtige Ausprägung. (Horn 2015, S. 710) Die nationale Orientierung dieser Ausgaben muss nicht grundsätzlich auf nationalistische Motive zurückführen, sondern ist auch der damals noch geringeren Mobilität und medialen Austauschmöglichkeiten geschuldet. (Horn 2015, S. 711)
Literatur:
- Horn, Wolfgang. 2015. Denkmälerausgaben. In: Musikeditionen im Wandel der Geschichte. Berlin, Boston, S. 204–740.
- Hilscher, Elisabeth Th. Denkmälerausgaben. URL: https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_D/Denkmaelerausgabe.xml