Digitale Edition

Weißbuch

Open Science TEI Download PDF Download

Klug, Helmut W.; helmut.klug@uni-graz.at

Open Science (‘Offene Wissenschaft’) ist ein Sammelbegriff für Vorgehensweisen und Verfahren in einem Wissenschaftsprozess, bei dem Methoden, Daten, Publikationen, Peer-Reviews, Unterrichtsmaterialien, Quellcode usw. für alle frei und offen zugänglich sind. Als Einzelbereiche fallen z. B. darunter:

  • Open Access (freier Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen)
  • Open Educational Resources (frei verfügbare Lehr- und Lernunterlagen)
  • Open Methodology (offene und nachvollziehbare Darstellung der Forschungsmethoden)
  • Citizen Science (Öffentlichkeit wird in den wissenschaftlichen Prozess eingebunden)
  • Open Data (offene Forschungsdaten)
  • Open Source (offenen zugänglicher Programmcode bei Softwareentwicklungen)
  • Open Peer Review (Namen aller Beteiligten sind bekannt)
  • Open Metrics (Offenlegung der Berechnungsmodalitäten)
  • Open Evaluation (Kombination von Open Peer Review und Open Metrics)
  • Open Infrastructure (frei zugängliche Ressourcen von Suchmaschinen bis hin zu Repositorien)

Mit einem offenen Zugang zu allen Wissenschaftsbereichen sollen mehr Transparenz, eine verbesserte Reproduzierbarkeit, die Wiederverwertbarkeit von Forschungsergebnissen und eine offene Kommunikationskultur in der Wissenschaft erreicht werden. (AG Open Science) Daneben spielen aber auch die öffentliche Vermittlung von Wissenschaft und der Gedanke an ein effizient eingesetztes Wissenschaftsbudget eine wichtige Rolle. Die Open-Science-Bewegung ist im internationalen Forschungsbetrieb unterschiedlich etabliert bzw. fortgeschritten und orientiert sich primär an den individuellen Ländervorgaben; eine allgemeine Empfehlung zu Open Science wurde 2021 von der UNESCO ratifiziert. (Brinkman et al. 2023, 3)

Gerade Digitale Editionen sind aufgrund der digitalen Arbeits- und Publikationsumgebungen prädestiniert, Quellen, Methoden und Ergebnisse offen zugänglich zu machen; das wird durch die auf Open Access ausgerichteten Vorgaben der Forschungsförderungsorganisationen zusätzlich forciert. Generell sollte man bei der Erstellung Digitaler Editionen bedenken, dass offene Wissenschaft mehr Zukunfts- und Erkenntnispotential als nicht offen zugängliche Forschung bietet.

Literatur:

  • AG Open Science. Open Science. URL: https://ag-openscience.de/open-science/.
  • Arguillas, Florio; Christian, Thu-Mai; Gooch, Mandy; Honeyman, Tom; Peer, Limor; WG, CURE-FAIR. 2022. 10 Things for Curating Reproducible and FAIR Research.
  • Brinkman, Loek; Dijk, Elly; Jonge, Hans de; Loorbach, Nicole; Rutten, Daan. 2023. Open Science: A Practical Guide for Early-Career Researchers. In: Open Science: A Practical Guide for Early-Career Researchers, S. 1-32.
  • Neuschäfer, M; Hamann, Hanjo; Dang, Sarah-Mai; Heftberger, Adelheid; Goller, Marion; Arslan, Ruben; Havemann, Jo; Rahal, Rima-Maria; Petras, Max; Eisentraut, Nikolas. Handbuch Open Science – Wikibooks, Sammlung freier Lehr-, Sach- und Fachbücher. URL: https://de.wikibooks.org/wiki/Handbuch_Open_Science
  • UNESCO. 2021. UNESCO Recommendation on Open Science. Paris, France.. URL: https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000379949.

Zitiervorschlag:

Klug, Helmut W. 2024. Open Science. In: KONDE Weißbuch. Hrsg. v. Selina Galka und Helmut W. Klug unter Mitarbeit von Susanne Höfer im Projekt "Enlarging 'Weißbuch Digitale Edition'". Aufgerufen am: . Handle: hdl.handle.net/11471/562.50.262. PID: o:konde.262

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