Helmut W. Klug; helmut.klug@uni-graz.at
Als Transkription wird in den Editionswissenschaften die Übertragung eines historischen Quellentexts in ein modernes Medium, heutzutage in der Regel maschinenlesbarer Text, verstanden. Im Zuge der Quellendigitalisierung ist das Transkribieren einer der ersten Schritte, die durchgeführt werden. Das Ergebnis einer Transkription orientiert sich an den spezifischen Fragestellungen und historisch gewachsenen Richtlinien der einzelnen Disziplinen und diese sollten in den Transkriptions- / Editionsrichtlinien erläutert werden. Eine Transkription kann händisch (Keying, Double-Keying) oder automatisiert (OCR, HTR) erfolgen; diese Arbeit wird auch gerne als Crowd-Sourcing-Aufgabe verteilt. (Jannidis, Kohle, Rehbein, Kap. 12.4) Als Hilfsmittel zum Transkribieren werden unterschiedliche Softwarelösungen (Transkriptionswerkzeuge) angeboten, die meist an die individuellen Bedürfnisse von Editionsprojekten angepasst werden müssen.
Literatur:
- Brokfeld, Jens. 2012. Die digitale Edition der „preußischen Zeitungsberichte“: Evaluation von Editionswerkzeugen zur nutzergenerierten Transkription handschriftlicher Quellen. URL: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:525-3319.
- Deutsche Forschungsgemeinschaft (Hrsg.). 2016. DFG-Praxisregeln "Digitalisierung". URL: https://www.dfg.de/formulare/12_151/.
- Jannidis, Fotis; Kohle, Hubertus; Rehbein, Malte (Hrsg.). 2017. Digital Humanities. Eine Einführung. Stuttgart. URL: https://doi.org/10.1007%2f978-3-476-05446-3.
- Pierazzo, Elena; Stokes, Peter A. 2011. Putting the Text back into Context: A Codicological Approach to Manuscript Transcription. In: Codicology and Palaeography in the Digital Age 2 3.
- Sahle, Patrick. 2013. Digitale Editionsformen. Zum Umgang mit der Überlieferung unter den Bedingungen des Medienwandels. Teil 1: Das typografische Erbe. Norderstedt.
- Sahle, Patrick. 2013. Digitale Editionsformen. Zum Umgang mit der Überlieferung unter den Bedingungen des Medienwandels. Teil 3: Textbegriffe und Recodierung. Norderstedt.